[160] 615. Die Kirche zu Gösweinstein.

Variante der vor. Sage. – Das Königr. Bayern in s. Schönheiten, München 1840 I., 133.


Das Schloß Gösweinstein, von dem Grafen von Schlüsselberg vertheidigt, wurde von den wilden Horden, den Sachsen, angegriffen. Während der langen Belagerung entstund auf dem Schlosse Hungersnoth und die Cisternen waren ausgetrocknet. Groß – so hieß der Anführer der Sachsen – berühmt durch seine Heldenthaten, wurde von dem Schlüsselberg zum Zweikampf gefordert. Schlüsselberg, durch ausgestandenen Hunger krank und schwach, gelobte dem Allmächtigen eine Kirche zu Ehren St. Trinitatis zu bauen, falls es ihm gelingen sollte, den Sachsen zu besiegen. Der Kampf begann – und der Sachse unterlag. Da warf sich der Heide auf die Knie und rief: »Groß ist der Christen Gott!« und ließ sich taufen. Die heilige Dreifaltigkeitskirche ward hierauf erbaut und das Wappen der Schlüsselberger – ein rother Schlüssel in weißem Felde – über die Kirchenthüre gesetzt.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Schöppner, Alexander. Sagen. Sagenbuch der Bayerischen Lande. Zweiter Band. 615. Die Kirche zu Gösweinstein. 615. Die Kirche zu Gösweinstein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0004-F219-2