[Stets singt und jubelt der Venetianer]

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Stets singt und jubelt der Venetianer,
Ihn stören kaum die Säulen alter Tage,
Die ihn umragen, steinerne Ermahner!
Hier schwimmt Musik im Silberwellenschlage
Und die Piazza trieft von Licht und Leben,
Verloren scheint die Sage und die Klage!
Mich aber packt ein innerstes Erbeben,
Seh' ich um dieses wimmelnde Gewürme
Die alte Pracht ihr fürstlich Haupt erheben!
Wie dumpfer Vorwurf tönt der Mund der Türme,
Und von dem Meere durch des Löwen Mähne
Ergeht ein Wehen längst verbrauster Stürme!
Hinaus, hinaus, wie stille, schwarze Schwäne
Ziehn dort die Gondeln, draußen ist es stille,
Ich muß im Stillen weinen eine Träne:
Venedig fiel, das war, o Herr, Dein Wille! –

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Strachwitz, Moritz von. Gedichte. Aus dem Nachlaß. Aus reiferer Zeit. Venedig. [Stets singt und jubelt der Venetianer]. [Stets singt und jubelt der Venetianer]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-1F19-B