Anastasius Grün
Viel hab' ich oft im Herzen, in dem jungen,
Geträumt vom Liedermut, dem freien, wahren,
Du solltest mir es herrlich offenbaren,
Was mir nur fern ein leiser Hauch geklungen.
Die Würde hast du mit der Kraft verschlungen,
Die feurig hinzieht, gleich den Sonnenaaren,
Und mit dem Wort, dem ernsten, lichtvoll klaren,
Hast dem Geschlecht ein Straflied du gesungen.
Dich seh' ich stehn, wie deinen letzten Ritter,
Im Schwall der Schlaffheit, deiner selbst bewußt,
Ein grüner Stamm im grauen Nachtewitter.
Ging auch das Land in tausend morsche Splitter,
Für das der Ton scholl deiner deutschen Brust,
Ist Grün die Farbe doch der Hoffnungslust.