[123] Innen und außen

Ich habe den Narren oft gemacht
Mit wunder Brust, mit wunder Brust;
Ich habe am Tage laut gelacht
Und habe geweint in stiller Nacht,
Und keiner hat mein Leid gewußt.
Ich habe die Lippe gezogen krumm
In frischem Spott, in frischem Spott;
Doch wenn der sonnige Tag herum,
Da bin ich zusammengebrochen stumm
Und bin verzweifelt an mir und Gott!
Ihr wißt, Ihr ahnt es nimmermehr,
Was ein Herze trägt, was ein Herze trägt;
Ihr tändelt über die Woge her,
Doch was in der Tiefe braut das Meer,
Das läßt Euch ewig unbewegt!
Ihr wollt von mir ein Lied, ein Lied
Vom goldnen Mai, vom goldnen Mai,
Ich greife zur Harfe trüb' und müd';
Die Jugend leuchtet, das Leben blüht,
Und ich wollte herzlich, es wär' vorbei!

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Strachwitz, Moritz von. Gedichte. Neue Gedichte. Den Frauen. Innen und außen. Innen und außen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-205D-E