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In Zwischenahn steht ein Haus, in dessen Giebel über der Einfahrtstür sich ein offenes Mauerfach befindet, das auch nicht ausgefüllt werden kann: was man an einem Tage hineinmauert, fällt am andern wieder heraus. Früher wohnte in diesem Hause ein Mann, der sehr wohlhabend war, aber auch kein Mittel scheute, seinen Reichtum zu vermehren. Ihm gehörte auch die Mühle zu Edewecht, und er bestahl nicht nur die Mahlgäste, indem er ihnen das Mehl aus den Säcken nahm, sondern entwandte auch auf seinen nächtlichen Fahrten von Zwischenahn nach Edewecht von den Früchten, die in Hocken auf dem Felde standen. Und weil die Garben Körner streuten, so wachsen noch jetzt am Wege nach Edewecht hin und wieder Roggen, Gerste und Hafer. Als der Mann gestorben und begraben war, fand er keine Ruhe, sondern mußte in seinem alten Hause wiedergehen. Da aber das Haus dicht und verschlossen war, mußte er sich ein Loch durch die Mauer brechen, und dies ist jenes offene Mauerfach, das nicht zugemauert werden kann. Die späteren Eigentümer des Hauses haben daher eine Bretterklappe vor das Loch gehängt.