7. Kriegeszeichen.

Unser deutsches Vaterland wurde von sehr schweren und schädlichen Kriegen heimgesucht unter seinem Kaiser Heinrich, dem Vierten dieses Namens, welcher regierte vom Jahre 1065 bis zum Jahre 1105. Diesen Kriegen gingen aber auch ganz besondere Anzeigen vorher, absonderlich im Erzbisthum Magdeburg. Denn nicht allein, daß man überall zwei Monate lang einen großen Cometen gesehen, und daß in der Luft sich feurige Kriegsheere zeigten mit blutigen Waffen, brennenden Fackeln, glühenden Pfeilen, und belagerten Städten, so wie ein Krachen in den Lüften gehört wurde, als wenn dort große Feldschlachten geliefert würden; eben so geschahen noch ganz besondere Wunder im Magdeburgischen. So versammelten sich eines Tages auf dem Marsch bei Magdeburg ein großer Haufen Raben, welche also heftig mit einander gestritten, daß eine große Menge von ihnen todt zur Erde niederfielen. Solcher Streit hat einen ganzen Tag gewähret. Ferner haben mehrere Bischofsstäbe, die in ihren Capellen standen, am hellen Tage, da es lauter und klar Wetter gewesen, Wasser [132] geschwitzet, und denen, die sie angefaßt, die Hände mit Wasser gefüllet. Eben so ist Blut aus gebackenem Brodte, wenn man dasselbe zerschnitten, häufig herausgeflossen, und Kinder haben im Mutterleibe geredet. – Solche und dergleichen Wunder sind jenen schweren Kriegen vorhergegangen.


Alte Magdeburgische Chronik (nicht paginirt).

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Temme, Jodocus Deodatus Hubertus. Sagen. Die Volkssagen der Altmark. 4. Sagen aus dem Magdeburgischen. 7. Kriegeszeichen. 7. Kriegeszeichen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-3AA5-A