[191] 152. Der Krakauberg bei Zachan.

Bei dem Städtchen Zachan, zwei Meilen von Stargard, liegt in einem Buchenwalde ein Berg von ziemlicher Höhe, der Krakauberg geheißen. Auf diesem Berge hat in alten Zeiten ein Schloß gestanden, in welchem ein Grafengeschlecht, Namens Krakau, gewohnt haben soll. Die beiden Letzten dieses Geschlechts waren zwei Brüder, die aber in großer Feindschaft und Zwietracht mit einander lebten. Zur Strafe für solchen unnatürlichen Haß soll ihr Schloß zerstört, und sie sollen in Zwerge verwandelt seyn. Als solche müssen sie noch immer auf dem Berge umgehen, und auf den Johannistag kann man sie dort sehen.

In demselben Buchenwäldchen hört man auch manchmal um Mitternacht ein großes, grauenhaftes Jagdgetöse mit Hundebellen, Pferdegetrampel, Blasen und Schießen. Man sagt, daß dies auch von den beiden Grafen herkomme.

Mündlich.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Temme, Jodocus Deodatus Hubertus. Sagen. Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Die Volkssagen von Pommern und Rügen. 152. Der Krakauberg bei Zachan. 152. Der Krakauberg bei Zachan. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-3D13-9