Friede

Über die Heide geht der Wind;
Es flüstert im Gras, es rauscht in den Bäumen.
Die dort unten erschlagen sind,
Die vielen Toten, sie schweigen und träumen.
Hören sie nicht den Glockenklang?
Dringt nicht zu ihnen aus heiligen Räumen
Halleluja und Friedenssang?
Die vielen Toten, sie schweigen und träumen.
Voll des Dankes ist alle Welt,
Sie darf mit dem Lobe des Herrn nicht säumen;
Wer im Kampfe fiel, heißt ein Held.
Die vielen Toten, sie schweigen und träumen.
Wenn die Herrscher versammelt sind,
Beim festlichen Mahl laßt die Becher schäumen!
Über die Heide geht der Wind;
Die vielen Toten, sie schweigen und träumen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Thoma, Ludwig. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Krieg und Soldaten. Friede. Friede. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-50E6-A