Soldatenlied

Auf Posten stand wohl ein junges Blut,
Dem war die allerschönste Frau Gräfin gut.
»Ich liege im seidenen Bette allein,
Ach liebster Soldat, du sollst bei mir sein!«
»Frau Gräfin, du sitzest auf hohem Thron,
Du tragst wohl eine güldene Kron',
Bei dir zu sein, das getrau' ich nicht,
In deine Kammer, da geh ich nicht.«
»In meine Kammer, da darfst du gehn,
Keine goldene Krone, die wirst du nicht sehn,
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Ich zog wohl ab meine Strümpf' und Schuh',
Die goldene Krone, die legt' ich dazu.«
»Frau Gräfin, du prangest im Purpurgewand,
Den Gürtel schmücket ein schöner Demant.
Bei dir zu sein, das getrau' ich nicht,
In deine Kammer, da geh' ich nicht.«
»O daß mich der Liebste nicht hören mag!
Den Purpur trag' ich am hellen Tag,
Zu Nächten schmückt mich kein Edelgestein,
Du jung junger Schatz, komm wohl herein!«

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Thoma, Ludwig. Gedichte. Ausgewählte Gedichte. Krieg und Soldaten. Soldatenlied. Soldatenlied. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-5177-D