[120] 4.

Da stand der Eckart von der Erden
Und trat herfür ans helle Licht,
Er zeigt mit traurigen Gebehrden
Sein hochbekümmert Angesicht.
Da fehlt dem Burgund Kraft und Muth
Den Blick des Mannes auszuhalten,
Den Adern sein entweicht das Blut,
In Ohnmacht ist er festgehalten.
Es stürzen ihm die matten Glieder
Von neuem auf dem Boden nieder.
Allmächt'ger Gott: so schreit er laut,
Du bist es, den mein Auge schaut?
Wohin soll ich vor dir entfliehn?
Mußt du mich aus dem Walde ziehn?
Dem ich die Kinder hab' erschlagen,
Der muß mich in den Armen tragen?
[121]
So klagt Burgund und weint im Sprechen,
Und fühlt das Herz im Busen brechen,
Er sinkt dem Eckart an die Brust,
Ist sich sein selber nicht bewußt. –
Der Eckart leise zu ihm spricht:
Der Schmach gedenk' ich fürder nicht,
Damit die Welt es sehe frei,
Der Eckart war dir stets getreu.

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TextGrid Repository (2012). Tieck, Ludwig. Gedichte. Gedichte. Zweiter Theil. Der getreue Eckart. 4. [Da stand der Eckart von der Erden]. 4. [Da stand der Eckart von der Erden]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-5304-0