[227] Auf der Reise

Vom Wege verirrt,
Vom Sturm bedrängt,
Vom Regen durchnäßt,
Such ich hier Schutz
In dieser ländlichen Behausung.
Man versorgt Diener und Pferde,
Erquickt den Müden
Mit Wein und Speise,
Bauern oder Pächter scheinen die freundlichen Wirthe:
Sie fragen nach Deutschland,
Deß Name kaum in diese Einsamkeit drang,
Sie klagen, als das Gewitter still,
Und ich sie verlasse,
Ja zürnen, daß ich die Gastfreiheit
Ihnen vergelten will. –
[228]
Bin ich noch in Italien?
Wo auf der großen Straße
Gesindel und galant' uomini
Sich unverschämt an mich drängen,
Zu betteln, zu prellen,
Fast mit Gewalt zu rauben?
O ihr stillen, lieblichen Thäler,
Ihr schönen, wilden Gebirge,
Wann, wann kehr' ich dankbar euch zurück?

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Tieck, Ludwig. Gedichte. Gedichte. Dritter Teil. Reisegedichte eines Kranken. Auf der Reise. Auf der Reise. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-5357-5