6.

Im Walde läuft ein wildes Pferd,
Hat nie den Zaum gelitten,
Goldfalb, mit langer, dichter Mähn,
Schlägt Funken bei allen Tritten.
Der Königssohn, er fängt es ein,
Hat sich darauf geschwungen,
Es bläht die Brust und schwingt den Schweif,
Kommt wiehernd hergesprungen.
Und alle horchen staunend auf,
Die in den Tälern hausen.
Sie hören's vom Gebirge her
Wie Sturm und Donner brausen.
Da sprengt herab der Königssohn,
Umwallt vom Fell des Leuen,
Des wilden Rosses Mähne fleugt,
Die Hufe Feuer streuen.
Da drängt sich alles Volk herzu
Mit Jubel und Gesange:
»Heil uns! er ist's, der König ist's,
Den wir erharrt so lange!«

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Uhland, Ludwig. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand). Balladen und Romanzen. Der Königssohn. 6. [Im Walde läuft ein wildes Pferd]. 6. [Im Walde läuft ein wildes Pferd]. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-7215-C