[31] Mondschein

Wie eine seltne Gegend ist dein Herz,
Wo Masken, die mit Bergamasken schreiten,
Zum Tanze spielen voll geheimem Schmerz
Im Truggewand, mit dem sie bunt sich kleiden.
Obgleich in weichem Ton sie singen, wie
Der Liebe Sieg dem Lebensglück sich eine,
So glauben doch nicht an die Freude sie,
Und ihr Gesang fliesst hin im Mondenscheine.
Im kalten Mondenschein, des trübe Pracht
Die Vögel träumen lässt auf ihren Zweigen,
Und der die Wasserstrahlen weinen macht,
Die schlank aus weissen Marmorschalen steigen.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Verlaine, Paul-Marie. Lyrik. Gedichte. Schäferfeste. Mondschein. Mondschein. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-74E2-E