12. An einen Flötenspieler

18. Dezember 1772.


Der du mein Herz entführtest,
Als deinem allmachtvollen Hauch
Der Flöte Ton
Im leisen Schmachten sich verlor;
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Dann schnell durch tausend Irren
Zum höchsten, hellen Gipfel stieg,
Und silberrein,
Wie Philomele, trillerte.
O! mehr hast du gesieget,
Als jene fabelhafte Schar,
Die Fels und Wald
Hyän' und Tiger fühlen hieß,
Das eitle Flittermädchen
Vergaß bei dir des Fächerspiels,
Des losen Winks,
Und aller ihrer Mädchenkunst.
Des klügelnden Geflüsters
Vergaß das bunte Stutzerchen,
Vergaß es selbst,
Daß du ein deutscher Meister warst.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Voß, Johann Heinrich. Gedichte. Oden und Elegien. 12. An einen Flötenspieler. 12. An einen Flötenspieler. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-88D2-F