Ihre schönheit von rosen und gilgen
In lieblichem geruch auf frischem grünen thron,
den tausend Liebelein (aufwartend) allzeit zieren,
erhube sich die ros mit lächelnd süßem hohn,
als blumenkeiserin frölich zu triumfieren;
In reicher mayestet, gleichlos in ihrem wohn,
mit unbeflecktem pracht ließ sich die gilg aufführen,
vermeinend, demnach ihr allein gebühr die kron
als königin das land der blumen zu regieren;
Alsbald bewegte sich beeder princessin schoß
durch eifer und hochmut, der oft die schönheit quälet;
sie fangen an den streit und sparen kein geschoß:
Jedoch ihr haß in lieb (weil Amors rat nicht fehlet)
verkehret, hat zuletzt zugleich die gilg und ros
auf euerm angesicht zu prachtieren vermählet.