An H. Martin Opitzen, teutschen poeten
Jedem mein ohr, hand, mund schier müd, die schwere plagen
die diser grosse krieg mit schwert, pest, hunger, brand
und unerhörter wut auf unser vatterland
ausgießet, ohn ablaß zu hören, schreiben, klagen:
Da ward mit wunder mir und mit wohn fürgetragen,
mein Opitz, deiner lieb und freindschaft wertes pfand,
pfand, welches mir alsbald die feder aus der hand
und aus dem mund und geist die klag und leid geschlagen;
[287]Dan ja dein orgelstreich und deiner harpfen klang
so lieblich das gehör und herz zugleich berühren,
daß, wer (sinnreich) mit mir erforschet ihren zwang,
Der kan nichts dan dein werk und wort zu herzen führen
und sein mund muß dich bald mit einem lobgesang
und seine hand dein haupt mit lorberzweigen zieren.