Am Scheidewege

Der schwere Fluch, der auf dem Haupt mir lastet,
Drückt mich darnieder in den Straßenkot;
O Gott, o Welt, erbarmt euch meiner Not;
Ihr wißt, weswegen ich ihn angetastet.
Ihr wißt, ihr selber jagtet mich hinein,
Mit tausend Peitschenhieben ins Verderben;
Nehmt mich zur Sühne denn und laßt mich sterben,
Nur laßt mich nicht so schimpflich elend sein.
Ich war nicht schlecht; nun mag ich's freilich werden,
Gab ich mein Bestes doch zum Opfer hin.
Nehmt mich hinweg, solang ich Mensch noch bin!
Ein Tier, ein Teufel werd ich sonst auf Erden.
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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Wedekind, Frank. Gedichte. Die vier Jahreszeiten. Winter. Am Scheidewege. Am Scheidewege. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-94A7-E