Der Abschied
Meine alte, gute Mutter,
Die nähte die halbe Nacht;
Sie hat mir aus feinem Linnen
Ein feines Hemd gemacht.
Meine wunderschöne Schwester,
Die hat einen freien Sinn;
Die stickte mit stolzer Seide
Meinen stolzen Namen darin.
Und morgens, um halber viere,
Da hat der Hahn gekräht;
Nun schnüre seinen Ranzen,
Wer auf die Reise geht!
Und morgens, um halber fünfe,
Da hab ich meinen Vater geweckt;
Der hat drei rostige Kronen
In meinen Sack gesteckt.
Wir standen unter der Linde,
Da ward mein Herz so schwer;
Meine treue Mutter meinte,
Sie sähe mich nimmermehr.
Mein Vater ward so stille,
Meine Schwester schluchzte darauf –
Da ging in den Weizenfeldern
Die goldene Sonne auf.
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Und vor den Toren klang es:
»Ade, du dumpfige Stadt!
Nun freue sich, wer ein freies,
Ein lustiges Leben hat!«