52. An den Deutschen Maevius

Freund hast du keinen Witz, und wilst doch etwas schreiben,
Dass dem Verleger nicht soll auf dem Halse bleiben;
So habe keine Furcht, verachte Strang und Ruht,
Und schimpf' ein Königlich so freund- als feindlich Blutt.
Lass offt ein stinckend Wort in Lesers Nase rauchen,
Und schreib' auf das Papier, wozu es zu gebrauchen;
Sprich was die Unzucht selbst nicht sagen wolt', heraus,
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Und dein Parnassus sey der Fourbisseusen Hauss.
Sprich einem Gönner zu, den du dir hast erkohren,
Und schlag' ihm, weil du rühmst, das Rauchfass um die Ohren;
Gib einem Freund von ihm, nechst nach ihm, grobe Stich,
Damit es scheinen mög' als – – Ja, als hiess' ers dich.
Such' eine Grabschrifft auf die aus der Höll' herstammet,
Und zeige, wie man sich vor's andern Witz verdammet.
Du siehst mein Raht ist gutt, und plagt dieDancksucht dich,
So tadle wo du wilst, rühm' aber niemals mich.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Wernicke, Christian. Gedichte. Überschrifften in zehn Büchern. Der Uberschriffte neundtes Buch. 52. An den Deutschen Maevius. 52. An den Deutschen Maevius. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-9CD3-E