49. Schönheit ohne Verstand

Wahr ist's, es ist ein gut Gesicht
Ein öffentlich Empfehlungs-Schreiben; 1
Wenn der Besitzer nur dem selbst nichtwiederspricht, 2
Und seinen Leser lässt bey seiner Meinung bleiben:
In manchem Briefe sind die Züg' und Zeilen schön,
Den Inhalt kan kein Mensch verstehn.

Fußnoten

1 Es ist ein gut Gesicht ein öffentlich Empfehlungs-Schreiben. Dieser Spruch wird zwar der Königin Isabella von Kastilien zugeschrieben; Es hat ihn aber dieselbe dem Aristoteles abgeborget. Und ob gleich dieses an sich selbsten ein schöner Einfall, so hat dennoch ein anderer den Verstand desselben durch Hinzusetzung dieser Worte, erhöhet: Dass nemlich dieses Schreiben von der Hand der Natur selber geschrieben sey, und von allen Völckern der Welt könne gelesen werden.

2 Wenn der Besitzer nur dem selbst nicht wiederspricht. Denn man kan manchem diese Worte mit Fug zu sprechen: Si tacuisses, Philosophus mansisses.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Wernicke, Christian. Gedichte. Überschrifften in zehn Büchern. Der Uberschriffte fünfftes Buch. 49. Schönheit ohne Verstand. 49. Schönheit ohne Verstand. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-A062-5