[322] 63. Eitelkeit eines unsterblichen Nahmens

Gnug dass ich keinen Tag verschencke,
Und stets die Ewigkeit bedencke;
Obgleich mein Nachruhm nach dem Schein,
Gleichwie ein Wiederschall verschwindet,
Und sich mein kurtzer Nahm' allein
Verstört in den Buchstaben findet.
Weil nie den Leib der Schatten misst;
Der Nachruhm nur ein Vornahm' ist. 1

Fußnoten

1 Der Nachruhm nur ein Vornahm' ist. Denn gleich wie man niemand bey dem Vornahmen erkennen kan, weil derselbe etlichen tausenden gemein ist; also werden auch viele, die einen Nachruhm verdienet, entweder wegen der Menge wollverdienter Leute nicht unterschieden, oder zum wenigsten von denen nicht unterschieden, welche denselben durch schlaue Laster sich zu Wege gebracht haben.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Wernicke, Christian. Gedichte. Überschrifften in zehn Büchern. Der Uberschriffte fünfftes Buch. 63. Eitelkeit eines unsterblichen Nahmens. 63. Eitelkeit eines unsterblichen Nahmens. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-A4E5-3