Sechster Gesang
Fußnoten
1 Angehen, VI. 22. So viel als unternehmen, beginnen; eine sehr alte Bedeutung dieses Wortes, deren Gebrauch durch Hagedorns Beispiel (in der Fabel vom Löwen, der mit seinem Bilde im Brunnen fechten will) hinlänglich gerechtfertigt ist:
Und fordert ihn heraus den Zweikampf anzugehen.
Poetische Werke, II. 8. 239. nach der Hamb. Ausgabe von 1769.
2 Bangen, nach etwas bangen, VI. 27, statt, mit bänglicher Ungeduld nach etwas verlangen, ein neu gewagtes Wort, welches sich selbst durch die Welt helfen mag, wenn es kann. Ob es nicht in alten Zeiten schon üblich gewesen, davon finden wir zwar keine Spur; aber wie wenig sind auch die noch vorhandenen Überbleibsel aus den Zeiten der Minnesänger teils gekannt, teils benutzt!
3 Durstiglich, VI. 32 nach einer veralteten Oberdeutschen Form von Nebenwörtern, welche in inniglich, ewiglich, wonniglich u.a. wenigstens in der Dichtersprache sich noch erhalten hat. Luther gebraucht das Wort dürstiglich in seiner Übersetzung der Bibel mehrmals, um den höchsten Grad einer leidenschaftlichen Begierde auszudrücken; als I Mos. 34, 25 die Brüder der Dina gingen in die Stadt Sichems dürstiglich und erwürgten alles was männlich war, und – Sprichw. Salom. 14,5. »ein falscher Zeuge redet dürstiglich Lügen«. In diesem Sinne wird es hier gebraucht.
4 Stapfen, einher stapfen, VI. 42 ein veraltetes aber malerisches Wort, für stark und fest auftreten.