[88] [91]Der Menge Qual

Arme Leute

Bei düstern Heidekiefern
Stehn spärlich magre Ähren,
Sie saugen an dürrem Sande,
Verzweifelnd, sich zu nähren.
Da kauert ein lehmig Häuschen
Mit Düngerhaufen und Karren.
Kläglich meckert die Ziege,
Und struppige Hühnchen scharren.
Aus der Türe humpelt ein krummer
Kleinbauer, emporzuspähen
Zur bleiern schleichenden Wolke,
Zu hungrig krächzenden Krähen.
Nur karge Mitleidszähren
Vermag die Wolke zu schenken;
Dann schleicht sie trübe weiter,
Ohne Kraft, zu tränken.
Selber arm und traurig,
Folg ich der weinenden Wolke
Und denk an arme Leute
Und leide mit meinem Volke.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Wille, Bruno. Gedichte. Der heilige Hain. Der Menge Qual. Arme Leute. Arme Leute. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-A9C2-B