Das achte Lied
Auf die der überirdischen Rosemund liebes-reitzende augen
gesetzt durch Mal(achias) Siebenhaaren.
1.
Halt/ liebe Rosemund/ die Liebes-reizerinnen/
die lieben augen weg/ sonst schmachten meine sinnen
für ihrer liebes-gluht/ die Liebreitz angezündt/
und die Liebinne nährt/ Du Blitz- und sternen-kind.
2.
Ei lieber! wan es dir belieblich ist/ mein Leben/
so halt mit lieblen ein; ich bin dir ja ergeben/
ich bin ja dich allein zu lieben auserkohrn;
wie du zu lieben nuhr so lieblich bist gebohrn.
[290] 3.
Laß aber den nicht nach zu lieben/ der dich liebet/
der sich aus liebe dier/ o Liebste/ gantz ergiebet/
und laß mich/ trautes Lieb/ dein liebster Liebling sein:
dan dich erhöb' ich/ lieb' ich/ lob' ich nuhr allein.