25. Gedichte

Als sie ihr Bildniß schildern sollte.


Mein Freund, o! thu dir nicht Gewalt;
Kennst du mich gleich nicht von Gestalt,
Deswegen fasse keine Grillen;
Den Kummer will ich dir bald stillen.
Ich setze schon die Feder an.
[293]
Mit dieser wird dir kund gethan:
Du sollst mein Bild in Reimen lesen,
Mein Ansehn und mein ganzes Wesen.
Ich bin nicht klein, ich bin nicht groß,
Ich geh bedeckt und niemals bloß.
Mit aufgeräumten frohen Minen
Such ich der ganzen Welt zu dienen.
Ich bin nicht stark; ich bin nicht schwach;
Mein Fuß ist schnell, kein Ungemach
Setzt meine Seel aus ihrem Schranken;
Mein fester Sinn pflegt nicht zu wanken.
Ich liebe Kunst und Wissenschaft,
Und lache wenn man sich vergafft.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Ziegler, Christiana Mariana von. Gedichte. Gedichte. Vermischte Gedichte. 25. Gedichte. 25. Gedichte. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-B217-4