28. Ode

Antwort auf die vorhergehende Ode.


Ach dichte keine Klagen,
Denk nur auf Scherz und Lust.
Du darfst nichts weiter sagen,
Dein Schmerz ist mir bewust.
Und kannst du ja nicht schweigen,
So sprich von deiner Pein,
Ich werde dir auch zeigen,
Wie zärtlich werd ich zeigen,
Daß du sollst glücklich seyn.
[112]
Ja Chloris wird dich lieben,
Die deinen Brand erregt.
Von deinen reinen Trieben
Wird Herz und Geist bewegt.
Verbanne Schmerz und Leiden,
Ich merk auf deinen Blick,
Und kann dich schwerlich meiden,
Ich kann dich gar nicht meiden,
Ich küsse mein Geschick.
Dein Liebstes, dein Vergnügen
Lebt nur allein vor dich,
Mein Auge kann nicht trügen
Du bleibst mein ander ich.
Laß nur dein Herze brennen,
Die Glut ergreift mich schon,
Denn hör ich dich nur nennen,
Nur deinen Namen nennen,
Rührt mich der sanfte Thon.
Dein Wunsch ist eingetroffen,
Daß dich mein Herze liebt.
So kannst du alles hoffen
Was dir Vergnügen giebt.
Denn was du mir willst geben,
Bekommst du schon von mir.
Ich habe nur ein Leben,
Ach nur ein einzig Leben;
Und das gehöret dir.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Ziegler, Christiana Mariana von. Gedichte. Gedichte. Oden. 28. Ode. 28. Ode. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-B2A9-D