2330. Consecrations-Lied
Januar. 1748.
1.
Mel. Wenn ich ihn essen kan etc.
1.
Du blutger Todes-Schweiß, ders Lammes leib durchgangen, [2229] als ihm das antlitz weiß, die seele wie erhangen, das herz in einer preß, das aug in thränen war, und die eißkalte näß ihm schwemmete sein haar.
2.
Schweiß, der am haupte glänzt, du tods-schweiß vor der stirne! schweiß, der die säh umgränzt, und troknet das gehirne, du bange marter-angst, die seinen geist erhitzt, und Ihm den othem zwangst, und sein gebein geritzt.
3.
Ja, leichlein-witternde, noch grabes-duftge finger! durchschwitzt das zitternde gebein von diesem jünger; zeuch, zeuch, du leichnams-luft, durch diese hand ins brod, und teigs mit deinem duft so machts die glieder todt.
2.
4.
Du kaum zwey finger tieff und doch untieffe quelle, die erst ein speer auflief, nun löscht dein strom die hölle. Dein Weib, für liebe krank, liegt vor des brunnen gruft, sein schlummernder gesang macht deinen gängen luft.
5.
Fleuß eilend in den saal, daß es ums Kirchlein trieffe, und bey dem abendmahl die Gott- und menschheits-tieffe, die sich durchs sacrament zu ihrem Kirchlein thut, und's ehelich erkennt, ihm wandle muth und blut.