2143.
Zum 9. Julii 1745.
1.
Mein theurer Mann! ich bet dich an gar inniglich, und mein herz beuget sich für das, was du gethan; seit wann? seit du ins fleisch kamst rein und keusch, und warst ein klein herzliebes herzelein.
Chor.
Und das geht noch so fort, Lamm! durch dein liebes wort, durch deinen ehe-segen beliebte dir zu legen die gnade auf uns weiber, und unsre sündge leiber.
2.
Das weibliche geschlecht hat den respect und recht, zu tragen deine seelen in solchen leibes-hölen, die dich als Gott empfangen, daraus du menschlich gangen.
3.
Noch mehr, du unser Mann! vertraust uns Einem an, der deine eh bestellet, bis daß es dir gefället, die seel und ihre höle zu hol'n zu ihrer seele.
4.
Und darum bitt ich dich, und zwar absonderlich, am tag der theuren mägde, die deine gnad bewegte und die beym kinder tragen von Jesus frieden sagen.
5.
Ein thau durchgeh die leut aus deiner blutgen seit, aus Gottes öle krügel, daß auch die ehe-siegel, die unterm herzen liegen, fühln, was die mütter krigen.