112. Die Linde zu Ankershagen.

Im Pastorsgarten zu Ankershagen steht eine uralte Linde, wohl die älteste und dickste in Meklenburg. An sie knüpft sich folgende Sage.

[97] Ein Fischer an einem der benachbarten Seen verschrieb in der Noth der Armuth dem Teufel seine Seele, um durch ihn in bessere Lage zu kommen. Der Termin nahte heran, an dem er dem Bösen verfallen sein sollte. Da, am Abend vor der verhängnißvollen Nacht, band er sich an seinen Anker, in der Hoffnung, der Teufel werde ihn mit dem nicht aufheben können. Doch er täuschte sich; mit Leichtigkeit trug ihn der Teufel sammt dem Anker davon. Da hemmte die Linde seinen Flug, der Anker drang in den Stamm, und wie sich auch der Teufel abplagte, er konnte ihn nicht losmachen. Der Morgen brach an und der Fischer war gerettet. Das Loch, das der Anker in die Linde schlug, ist noch zu sehen. Zum Andenken wurde ein Anker an der Kirchenthür angebracht und auch der Name des Dorfes soll daher stammen.

Aug. Becker; vgl. Niederh. 1, 204 f.

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TextGrid Repository (2012). Bartsch, Karl. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg. Erster Band: Sagen und Märchen. Sagen. 112. Die Linde zu Ankershagen. 112. Die Linde zu Ankershagen. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-E2D9-2