207. Wasserweible und die Bären.

Mündlich.


War mal ein Müller in Franken drunten; zu dem kam jede Nacht ein Wasserweiblein, stellte ihm die Räder und that ihm sonst viel Unliebes. Kam ein Bärentreiber zum [135] Müller mit drei großen schwarzen Bären und bat um Nachtherberge. Die Müllerin erzählt den Unfug mit dem Wassergeist. Bärentreiber sagte, er wolle dem Ding abhelfen, man solle ihn nur seine Bären dahin thun lassen, wohin die Unholdin komme. Gerne, geschah so. Des Morgens erschien Wasserweiblein wieder auf dem Mühlwasser, blutend, zerrissen und jämmerlich zerfezt und rief: »Müller, Müller, hast du deine schwarzen Katzen noch?« Wasserweible kam von da an nimmer mehr 1.

Fußnoten

1 Etwas Aehnliches bei Th. Vernaleken, Mythen und Bräuche S. 182. (Nr. 13) u. S. 180. Nr. 12. Schambach u. Müller S. 66. Nr. 91. Dieser Sage Grundzug findet man im Mittelalter häufig (Stricker), viele Märchen lauten ähnlich.

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TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen, Volksaberglauben. 2.. 207. Wasserweible und die Bären. 207. Wasserweible und die Bären. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-FA76-0