381. Die Dreschmockel.

In Bettringen und der Umgegend ist es ein uraltes Herkommen, daß jene Drescher, die ausgedroschen haben, einen Wisch Stroh zusammenbinden, einen Drescher damit zum nächsten Nachbar schicken, der nicht ausgedroschen hat, um diesen Wisch Stroh, der oft unflätig aussieht, in dessen Scheuertenne zu werfen, wo man noch eben mit Dreschen beschäftigt ist. Auf einzelnen Höfen wird die Mockel zum Nachbar bisweilen geritten gebracht. Diß hat aber heimlich zu geschehen, und der Mockelbringer hat sich sehr in Acht zu nehmen; wird er erwischt, so wird er wacker durchgeprügelt oder muß seine Unachtsamkeit dadurch büßen, daß er Bier [426] und Schnaps bezahlen muß, oder auch, daß ihm der unflätige Wisch auf den Buckel gebunden wird.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Rechtsinhaber*in
TextGrid

Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. Märchen und Sagen. Sitten und Gebräuche. Sitten und Gebräuche. 5.. 381. Die Dreschmockel. 381. Die Dreschmockel. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-FFB8-1