[424] 379. Die Sau.

Bei den Bauern wurde derjenige, der den lezten Streich mit dem Flegel auf das lezte »Drasch« der ganzen Ernte that, mit »Sau« titulirt. Es wurde demselben von einem Strohband zusammengebunden die Beigabe zu disem Titel, das Wahrzeichen, zugeworfen.

Disen Schimpf konnten die Betreffenden nur dadurch wieder von sich bringen, daß sie dises Strohdiplom irgend einem Nachbar übergaben. Der Betreffende verfügte sich in das gewählte Haus und warf das Strohband den Bewohnern mit dem Rufe: »da bring ich die Sau«, unter dieselben, worauf er von Allen eifrigst verfolgt und im Falle des Erwischens mit einer Tracht Prügel und mehrstündigem Einsperren in den »Saustall« traktirt und angehalten wurde, die »Sau« wieder mitzunehmen.

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TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. Märchen und Sagen. Sitten und Gebräuche. Sitten und Gebräuche. 5.. 379. Die Sau. 379. Die Sau. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-0644-7