90. Ebacher Weiblein. (Ẽbach.)

Mündlich.


Da, wo jezt in Ellwangen das Gymnasium steht, war ehedem ein gewöhnliches Wohnhaus. Als die Jesuiten sich niederließen, wollte man das alte fromme Weiblein, die da wohnte, bereden, auszuziehen, weil das Colleg dahin gebaut werden sollte. Sie war aber nicht zum Wegzug zu bewegen; endlich gelang's doch; man baute ihr ein schön neu Haus ganz in die Nähe. Sie starb und kam wieder in's Haus als winziges Weiblein und rief Nachts immer zum Fenster [66] oben heraus: »Hätt' î, hätt' î!« (d.i. den Jesuiten verziehen). Dessen überdrüssig, kamen die Jesuiten, bannten sie in eine Bütsche und schleppten sie in den Ebacher Wald hinaus, wo »das Ebacher Weiblein«, so genannt von jezt an, umgeht, die Leute in die Irre führt und deswegen gefürchtet ist.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Holder of rights
TextGrid

Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. Märchen und Sagen. Sagen, Märchen, Volksaberglauben. 1.. 90. Ebacher Weiblein. (Ebach.). 90. Ebacher Weiblein. (Ebach.). Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-0652-7