398. Das Stupfeln.

In Bettringen und der Umgegend besteht der Gebrauch, daß bei den sog. Metzelsuppen »gestupfelt« wird. Es geschieht meistens von ärmeren Personen, doch auch von wolhabenden ledigen Leuten, um sich einen Spaß zu machen. Diese Personen sind meistens vermummt, so daß sie unkenntlich sind. Sie binden an einen Stecken oder ein Stänglein einen irdenen Hafen, heben denselben an das Stuben- oder Küchenfenster des Hauses, wo die Metzelsuppe gehalten wird, klopfen damit, und sobald das Fenster geöffnet wird, sagen sie: »Gend mər au ə Kess.lbrüəh oder ənn Kessəlspeck!« Der Hafen wird nun mit Kesselbrühe gefüllt und als Zugabe ein »Brockel« Speck oder ein Würstchen dazu getan. Manchmal wird aber von den Stupflern auch gar nichts gesagt, damit man sie ja nicht erkenne. Die bei der Metzelsuppe sitzen, raten nun nach den Namen hin und her; vermutet man, daß der Stupfler ein Bekannter, Liebhaber etc. sei, so wird er besser als die andern bedacht.

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TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. Märchen und Sagen. Sitten und Gebräuche. Sitten und Gebräuche. 5.. 398. Das Stupfeln. 398. Das Stupfeln. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-0BB2-7