924. An Luise Bachmann

924. An Luise Bachmann


Wiedensahl 12. Juli 93.


Meine liebe Frau Bachmann!

Es war etwas lange her, seit mir Erich geschrieben, so daß ich annahm, Sie seien, wie das ja auch wohl die Absicht gewesen, in's Bad gereist. Nun erhalte ich die Nachricht, daß Sie, da es mit Ihrem Befinden nicht beßer geworden, in Göttingen sind.

Sie haben dort die vorzüglichsten Ärzte und die beste Pflege. Worauf ich aber noch mehr vertraue, das ist die Widerstandskraft von innen heraus, die Sie schon so häufig bewiesen haben. Welch gefährliche und schmerzhafte Krankheiten haben Sie schon glücklich überwunden! Immer, wenn ich Sie danach wiedersah, fand ich Sie heiter und thätig, wie vorher.

Ich gedenke oft und gern der gemüthlichen Tage, die ich zusammen mit Ihnen und den Ihrigen verlebt habe; und so hoffe ich denn fest darauf, daß Sie auch dieses Leiden glücklich überstehn, daß Sie bald gesund nach Hause zurück kehren und daß ich Sie dann im Herbst, wie so oft schon, freudig begrüßen kann.

Mit herzlichem Gruß und Gottbefohlen!

stets Ihr ergebener

Wilh. Busch.


Auch meine Schwester wünscht Ihnen von Herzen gute Beßerung.

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TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. 924. An Luise Bachmann. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-0E21-F