825. An Johanna Keßler

825. An Johanna Keßler


Wiedensahl Aug. 91.


Meine liebe Frau Keßler!

Von Lenbach hör ich, es hätten ihn neulich zwei Damen besucht, aus Frankfurt, beide sehr hübsch und ungemein liebenswürdig. – Das hat mich ermuntert. –

Und wirklich, schon tausend Jahre sind's her, daß ich nicht mehr geschrieben. Schnell glitscht die Zeit. – Der Sommer ist hin – die Sensen rauschen durch's Korn – und – ja, was wollte ich doch sagen? – Kurzum! Es sollte mich freuen, erhielte ich mal wieder so ein, zwei Zeilen von meinen anmuthigen Tanten, wie ehedem. Ich würde z.B. auch nicht die gewöhnliche Brille nehmen zum Lesen, sondern den goldenen Zwicker, den ich bloß dann aufsetze, wenn ich's mit Leuten zu thun habe, an deren Hochachtung mir besonders gelegen ist.

Mit herzlichen Grüßen Ihr alter

Wilh. Busch.


825. An Johanna Keßler: Faksimile: Briefumschlag
825. An Johanna Keßler: Faksimile Seite 1

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TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. Briefe. 825. An Johanna Keßler. 825. An Johanna Keßler. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-0E7C-7