1620. An Nanda Keßler

1620. An Nanda Keßler


Mechtshausen 29. Dec. 1907.


Meine liebe Nanda!

Sei bedankt für deinen Brief und die andern greifbaren Beweise, daß du zum Fest freundlich an mich gedacht hast. Die Langschnäbel schmeckten vorzüglich; deine Börse, wenn sie auch kein Säckel des Fortunat ist, werde ich gerne benutzen.

Unsere Kinder allhier waren zu Weihnachten voller Vergnügen. Es störte sie nicht, daß klein Hildchen soeben begraben war. Sie, wie alle, die der Natur noch näher stehn, glauben an's Weiterleben, es komme was wolle, und sie werden schon recht haben.

Draußen weht Ostwind. Im Garten zieh ich die Pelzkappe recht fest über die Ohren, aber am besten gefällt mir jetzunder der Platz hinter dem Ofen.

Leb wohl, liebe Nanda! Grüß mir die Nellie.

Prosit Neujahr! rufen die Mechtshausener euch zu; am lautesten ruft es

dein alter

Onkel Wilhelm.


Notabene! Wie ich über Fremdenbesuch denke, das weißt du. Also bitte, laß die bedrohlichen Scherze. Ich bin zu alt dazu.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Busch, Wilhelm. Briefe. 1620. An Nanda Keßler. 1620. An Nanda Keßler. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-1BD0-D