986. Deichselhammer bricht Zauber.

(S. Hartmann in d. Mittheil. a.a.O. 1864. Bd. VII. S. 375.)


Wenn ein Pferd bei der Feldarbeit stätig wird, so ist dies einem bösen Zauber zuzuschreiben. Man glaubt nun im Osnabrückischen, daß man, indem man mit dem Deichselhammer vor die Spitze der Deichsel schlägt, mit diesem Schlage den böswilligen Zauberer selbst trifft.

Auf einer Bauerndiele neben der Landstraße waren einst Arbeiter mit Dreschen beschäftigt. Wie nun ein Frachtwagen vorüberkommt, fangen auf einmal die Pferde an stutzig zu werden, so daß der Wagen trotz allem Schelten und Schlagen des Fuhrmannes nicht von der Stelle kommt. Wie dieser nun merkt, daß hier ein Zauber im Spiel ist, legt er sich erst auf's Bitten, indem er zu wiederholten Malen ruft: »Lasset los!« Als aber sein Bitten nicht fruchtet, da nimmt er den Deichselhammer und schlägt mit aller Gewalt vor die Spitze der Wagendeichsel. Alsogleich stürzt einer der Dreschleute vor die Stirne getroffen todt zur Erde nieder.

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TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Zweiter Band. Hannover. 986. Deichselhammer bricht Zauber. 986. Deichselhammer bricht Zauber. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-3665-7