711) Plührs-Brücke. 1

Auf den Dawersbergischen Gütern lebte vor Alters ein Verwalter, Namens Plühr, welcher die armen Bauern häufig mißhandelte und auf jede Art Geld von ihnen zu erpressen suchte. Dafür mußte er nach seinem Tode in die Dawert, wo er die Leute auf mancherlei Art zu necken suchte. Eines Tages ging ein armer Eierkrämer aus Ascheberg, genannt Eiertiß, mit seiner Frau durch die Dawert, um in Münster Eier zu verkaufen. Wie sie nun gerade über eine kleine steinerne Brücke gingen, sagte Eiertiß zu seiner Frau: »Du, ich wollte, daß Plühr uns einmal erschiene!« Kaum hatte der arme Mann dies ausgesprochen, so sprang Plühr unter der Brücke hervor, warf seine Eierkörbe um und verschwand. Erschrocken lief Eiertiß mit seiner Frau davon und seitdem wurde die Brücke Plühr-Brücke genannt.

Fußnoten

1 S. Münsterische Geschichten S. 167.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Erster Band. Westphalen. 711. Plührs-Brücke. 711. Plührs-Brücke. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-3700-1