858) Die drei goldenen Kronen zu Neschwitz.

Gräve S. 98.


Als das Rittergut Neschwitz noch dem Fürsten von Teschen gehörte, ließ derselbe einst einen Goldschmied von Dresden kommen, der ihm zu einem Weihnachtsgeschenk für seine drei Söhne drei goldene Kronen anfertigen sollte. Er machte ihm die strengste Verschwiegenheit zur Pflicht, und erlaubte ihm nur nach Tische das Zimmer im alten Schlosse, wo er arbeitete, auf einige Zeit zu verlassen. Gleichwohl entdeckten die Kinder, nachdem sie lange vergeblich sich bemüht hatten, hinter das Geheimniß zu kommen, dasselbe doch noch, und sagten ihrem Vater unverholen, daß sie wüßten, was er für sie zu Weihnachten bestimmt habe. Dies verdroß denselben aber dermaßen, daß er mit eigener Hand die fertigen Kronen zum Fenster hinaus in den vorbeifließenden Graben warf, wo sie noch jetzt liegen sollen.


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Zitationsvorschlag für diese Edition
TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. 858. Die drei goldenen Kronen zu Neschwitz. Digitale Bibliothek. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-3939-6