1294. Der Müllerfisch.

(S. Jahrb. Bd. V. S. 94.)


In den Wattströmen zwischen den friesischen Inseln werden kleine seltsam gestaltete Fische gefangen, welche Müllerfische genannt werden. Sie heißen deshalb so, weil ihre Eingeweide wie ein Sack aussehen, auf welchem eine ordentliche Hand mit fünf Fingern liegt. Diese Fische hat Gott erschaffen, einen Müller zu bekehren, der hart und unbarmherzig gegen die Armen war und zu viel metzte. Derselbe hatte einen Fischerhamen im Wattstrom stehen und fand in seinem Netze weder Butten noch Schollen, sondern wunderlich gestaltete Fische, wie eben beschrieben sind und man früher nie gesehen hatte. Als der Fischer aber einem dieser Fische den Bauch aufschlitzte, erschrack er, erkannte und bereute seine Sünde und ward ein guter Mensch.

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Zitationsvorschlag für dieses Objekt
TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Zweiter Band. Schleswig-Holstein. 1294. Der Müllerfisch. 1294. Der Müllerfisch. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-3A2B-D