624. Die eingesperrte Pest.

(S. Temme S. 222.)


Als im Jahre 1709 die Pest in Preußen so heftig wüthete, kam sie auch nach Konitz, wo sie viele Menschen hinwegraffte. Als man nun schon fürchtete, die ganze Stadt werde aussterben, kam ein fremder Mann dahin und erbot sich die Pest zu bannen. Er ließ, als man sein Anerbieten annahm, in eine ungeheuere Linde, welche auf dem evangelischen Gottesacker heute noch steht, ein Loch schneiden und dazu einen Pflock, der genau in dasselbe paßte; hierauf zog man in feierlicher Procession dorthin, er bannte die Pest durch seinen Spruch in den Baum, schlug dann schnell den Pflock hinein und verbot, denselben jemals wieder herauszuziehen, damit jene nicht wieder herauskommen könne. Seitdem hat sich die Pest nie wieder in Preußen gezeigt.

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TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Zweiter Band. West- und Ostpreußen. 624. Die eingesperrte Pest. 624. Die eingesperrte Pest. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-3E46-2