816) Attendorner Waffentanz und Kattenfillers. 1

Zur Zeit des dreißigjährigen Krieges ist das damals feste Attendorn von den Schweden belagert worden, da haben die Bürger alle ihre Bienenstöcke zusammengetragen und den Stürmenden die Bienen auf die Köpfe geschleudert. So mußten die Feinde jählings fliehen und mit Schimpf und Schande abziehen. Zum ewigen Andenken an dies Ereigniß wird am Frohnleichnamstage ein Waffentanz aufgeführt, der, weil sich Alles durcheinander schlingt, großes Geschick erfordert. Man legt bei demselben die noch vorhandenen, von den Schweden erbeuteten Waffen an. Auswärtige nennen ihn den Kattenders, was die Attendorner aber nicht gern hören, weil es an ihren Spottnamen »Kattenfillers« erinnert. Dieser soll daher rühren, daß die Attendorner einst einer Katze Blasen an die Füße banden und dieselbe dann von einem Thurme herabwarfen, so daß das arme Thier erst am vierten Tage von seiner Luftreise wieder auf die Erde kam.

Fußnoten

1 S. Kuhn Bd. I. S. 161.

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TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Erster Band. Westphalen. 816. Attendorner Waffentanz und Kattenfillers. 816. Attendorner Waffentanz und Kattenfillers. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-41A2-A