1134. Geisterschlacht am Himmel.
(S. Neues Vaterl. Archiv Bd. VI. S. 194.)
Im Jahre 1768 am 9. Juli des Morgens um 5 Uhr hat es sich zu Dannenberg begeben, daß erstlich gesehen ward, wie eine Armee bei Dömitz über die Elbe von Norden her setzte, und nachdem dieselbe sich in Schlachtordnung aufgestellt hatte, ist derselben eine andere Armee vom Harze herunterkommend entgegengezogen und hat auf die über die Elbe gekommene Armee getroffen, und weil zwei Regimenter Infanterie zusammengestanden, deren Montirung das eine rothe Röcke mit gelbem Unterfutter, das andere blaue[916] Röcke mit orange Unterfutter gewesen, auf welche die vom Harz kommende am Heftigsten aufgetroffen ist, so daß die Soldaten gliederweise erlegt wurden, wie wohl sich die beiden Regimenter wie Löwen gehalten, und nicht gewichen, sondern sich allemal wieder geschlossen gehabt, sie sind aber darauf von einem Regimente zu Pferde mit weißen Röcken und rothen Aufschlägen, deren Pferde auch rothe Schabracken gehabt, secundirt worden. Darauf haben die andern Regimenter eins auf das andere von beiden Seiten heftig getroffen, so daß eine große Menge Todte auf der Wahlstatt liegen geblieben, bis endlich der Sieg auf die aus Norden gekommene und über die Elbe gesetzte Armee gefallen, welche denn darauf den zurückgetriebenen Feind den Weg nach dem Harz verfolgt und in währender Nachsetzung sehr viele Todte gemacht hat. Nachdem diese Schlacht nun vorüber gewesen, ist mitten auf der Wahlstatt ein großer langer schwarzer Sarg zu stehen gekommen und nachdem solches nächst denen auf der Erde liegenden vielen Todten von vielen Leuten gesehen worden, die denn auch darüber von der dasigen Obrigkeit als dem Herrn Oberhauptmann Schemke gar genau sind abgehört worden, hat der Sarg einen Dampf und großen Knall von sich gegeben, darauf ohngefähr des Morgens um 7 Uhr Alles verschwunden ist.