y) Rübezahl säuft ärger, als eine Schinder-Sau.

Rübezahl kommt in einer bekannten Stadt zu einem Bierbrauer, fragend, wie viel er wol Geld von ihme nehme, daß er sich recht satt trincken möchte. Der Brauer fordert einen Reichs-Thaler, vermeinend, wenn er einen halben Thaler versoffen, würde er nicht mehr auf den Füssen stehen können, lässet ihn nur zum Possen in das Brauhaus gehen, auß der Bütte, worinnen ein gantz Gebräue Bier gestanden, mit einer Kanne so lange zu schöpfen und zu trincken, biß er genug hätte. Als Rübenzahl dieß erlanget, säuffet er so viel herauß, daß es schon über die Helfte hinweg kommen, worüber dem Wirth angst und bange worden, ihn wollen hinweg schlagen, [322] als er aber ihn allein nicht zwingen können, läuffet er in das Vorderhaus, seine Knechte zu Hülffe zu nehmen, ehe sie aber kaum ins Brauhaus kommen, ist das Bier alle hinweg, und der Kerl auch nicht mehr zu finden. Welches den Leuten so wunderlich vorgekommen, daß sie nicht gewust, was es zu bedeuten hätte.

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Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Zweiter Band. Schlesien und die Niederlausitz. 279. Die Sagen vom Rübezahl. 24. Rübezahl säuft ärger, als eine Schinder-Sau. 24. Rübezahl säuft ärger, als eine Schinder-Sau. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-4F8E-C