538) Die Schnörkelklippen. 1
Auf dem Schierke war der Knappe in der Mühle immer den Morgen todt. Zuletzt wollte Niemand mehr dort Knappe werden, da meldete sich noch ein alter Knappe in den Funfzigen, Peter Herm. Um 11 kommt, als er in der Mühle sitzt, eine Katze und setzt sich zum Feuer. Er sagt: »Komm her, Kätzchen, und wärme Dich!« Da kommt die zweite von der Decke und die erste sagt zur zweiten: »Komm her, Kätzchen, und wärme Dich, spricht Peter Herm zu mir.« Da kommen zwölf Katzen, setzen sich dicht ans Feuer und haben den Mühlknappen immer im Auge. Er haut zu und haut der ersten Katze eine Pfote ab. Da springen sie alle fort. Er steckt die Pfote in die Tasche. Dies ist die Meisterin aus der Mühle und sie ist nachher krank, ihr fehlt eine Hand. Sie wird verbrannt an den Schnörkelklippen, die knorkeln immer zu. Vor der Hinrichtung sagte sie: »Heute wird ein warmer Tag!« Sie schlug in die Hände und lachte, das Feuer that ihr anfangs nichts. »Die Klippe«, sagt sie, »soll meine Wohnung sein.« Sie hat leinen Gewand, dazu eine schwarze Mütze auf, die muß ihr erst abgerissen werden, ehe sie brennt, da fliegt der Satan als schwarzer Vogel fort, da verbrennt sie erst. An der Schnörkelklippe soll sie ausgehauen sein.
Fußnoten
1 Nach Pröhle S. 133.