625) Von den Silberbergwerken bei Ellrich. 1
Es lieget ein Städtlein, das heißt Ellrig; von der Stadt gehe in den Hartz nach der rechten Brücke auf die Haffen-See, von der Haffen See halte dich auf die linke Seiten auf einer halben Meile, so siehe dich um, da wirst du einen Mönch in einen Stein gehauen und nicht weit davon ein Mauerstück finden von einer alten Kirche, und wenn du das findest, so halte dich auf die linke Hand einen Steinwurf weit und gehe gleich vor dich, so wirst du einen hohlen Platz finden, bei dem ein Wasser hinfleußt, so da heißt die Neyge, bei dem Wasser siehe dich um unter den Tannen, da wirst du einen Hort liegen finden, mit Laub und Moos überworfen, denselben hebe auf, da findest du einen Gang oder Stollen, darinnen gediegen Silber zu finden. Solches Loch hat vor einigen Jahren ein Knecht gefunden, die Horte davon (weil er im Gehen unversehens hineingetreten) weggeworfen und war zum Loch hineingegangen, weil da Stiegen wie zu einem Keller hineingehen, da er denn weit hinten ein Licht wahrgenommen. Darnach war er gegangen weit hinein, aber endlich hatte sich das Licht verloren, daß ihn zu grausen angefangen. Doch hatte er hingegen hinter sich als nach dem Loche zu wieder ein Licht gemerket, darzu war er wieder zurückgewichen und weil er Erz vermerket, das schon ausgehauen gewesen, so hatte er einen Hut voll mitgenommen und herausgebracht gehabt. Aber nach der Zeit hat weder er noch Andere das Loch wieder mögen aufsuchen, wie lange sie sich auch noch darnach beworben gehabt.
Fußnoten
1 S. Prätorius, Alectryomantia. S. 85.