747) Der Weißdornbusch zu Dornberg. 1

Das Dörflein Dornberg an der Nordostseite des Osning im Kreise Bielefeld war im 9. Jahrhundert der Wohnsitz des berühmten Grafen Waltgerus (oder Wolderus oder Walther). Seine Burg stand da, wo jetzt das Pfarrhaus ist. Die dazu gehörige kleine, dem heil. Petrus geweihte Kirche sollte eigentlich nach Groß-Dornberg kommen, denn da war bereits ein viereckiger Platz (von dem Namen des Besitzers dieses Grundstücks Oberwittlers Kirchhof lange geheißen) auserwählt worden, wohin man schon Steine und Holz anfuhr. Da kam eine weiße Taube und zeigte, daß dieser Platz Gott nicht wohlgefällig sei. Sie nahm Späne und kleine Splitter in den Schnabel und flog damit nach dem heutigen Dornberg, legte Späne und Splitter an den Ort, wo jetzt die Kirche steht, und setzte sich dann auf einen nahestehenden Hagedorn-oder Weißdornbusch, um auszuruhen. Solches that sie an vielen Tagen. Da merkte man, welches der von Gott erwählte Platz sei und baute dahin die Kirche. Dieser Weißdornbusch wurde wegen des geschehenen Wahrzeichens als heilig betrachtet und sorgfältig gepflegt. Als er abstarb, pflanzte man einen andern hin. Dies geschieht bis auf den heutigen Tag und daher ist auf dem Dornberger Kirchhofe ein eingefriedigter Weißdornbusch zu sehen, der angeblich auch dem Orte den Namen Dörenberg oder Dornberg gegeben hat.

Fußnoten

1 S. Vormbaum S. 52.

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TextGrid Repository (2012). Grässe, Johann Georg Theodor. Sagen. Sagenbuch des Preußischen Staats. Erster Band. Westphalen. 747. Der Weißdornbusch zu Dornberg. 747. Der Weißdornbusch zu Dornberg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-58F6-4