Stirbt der Fuchs,
so gilt der Balg

Nach Mittage saßen wir
Junges Volk im Kühlen;
Amor kam, und Stirbt der Fuchs
Wollt er mit uns spielen.
Jeder meiner Freunde saß
Froh bei seinem Herzchen;
Amor blies die Fackel aus,
Sprach: »Hier ist das Kerzchen!«
Und die Fackel, wie sie glomm,
Ließ man eilig wandern,
Jeder drückte sie geschwind
In die Hand des andern.
Und mir reichte Dorilis
Sie mit Spott und Scherze;
Kaum berührt mein Finger sie,
Hell entflammt die Kerze.
Sengt mir Augen und Gesicht,
Setzt die Brust in Flammen
Über meinem Haupte schlug
Fast die Glut zusammen.
[15]
Löschen wollt ich, patschte zu;
Doch es brennt beständig;
Statt zu sterben, ward der Fuchs
Recht bei mir lebendig.

Der annotierte Datenbestand der Digitalen Bibliothek inklusive Metadaten sowie davon einzeln zugängliche Teile sind eine Abwandlung des Datenbestandes von www.editura.de durch TextGrid und werden unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 3.0 Deutschland Lizenz (by-Nennung TextGrid, www.editura.de) veröffentlicht. Die Lizenz bezieht sich nicht auf die der Annotation zu Grunde liegenden allgemeinfreien Texte (Siehe auch Punkt 2 der Lizenzbestimmungen).

Lizenzvertrag

Eine vereinfachte Zusammenfassung des rechtsverbindlichen Lizenzvertrages in allgemeinverständlicher Sprache

Hinweise zur Lizenz und zur Digitalen Bibliothek


Citation Suggestion for this Object
TextGrid Repository (2012). Goethe: Werke. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand. 1827). Lieder. Stirbt der Fuchs, so gilt der Balg. Stirbt der Fuchs, so gilt der Balg. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-61CA-6