Parabolisch

Was im Leben uns verdrießt,

Man im Bilde gern genießt

[411][413]

Erklärung
einer antiken Gemme

Es steht ein junger Feigenstock
In einem schönen Garten;
Daneben sitzt ein Ziegenbock,
Als wollt er seiner warten.
Allein, Quiriten, wie man irrt!
Der Baum ist schlecht gehütet;
Und ihm zur andern Seite schwirrt
Ein Käfer ausgebrütet.
Es fliegt der Held mit Panzerbrust
Und naschet in den Zweigen,
Und auch der Bock hat große Lust,
Gemächlich aufzusteigen.
Drum seht ihr, Freunde, schon beinah
Das Bäumchen nackt von Blättern;
Es stehet ganz erbärmlich da
Und flehet zu den Göttern.
Drum hört die guten Lehren an,
Ihr Kinder, zart von Jahren:
Vor Ziegenbock und Käferzahn
Soll man ein Bäumchen wahren!
[413]

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TextGrid Repository (2012). Goethe: Werke. Gedichte. Gedichte (Ausgabe letzter Hand. 1827). Parabolisch. Erklärung einer antiken Gemme. Erklärung einer antiken Gemme. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0006-61D5-C